Der Herbst lädt uns ein, einen neuen Rhythmus zu finden und unnötigen Ballast loszulassen.
Diese Reflexionsfragen helfen, zwischen Tatendrang und Ruhe deine eigene Balance zu finden.
Das ging jetzt aber schnell – plötzlich atme ich morgens kleine Dampfwolken aus, die Luft riecht nach feuchter Erde raschelnden Blättern: Der Herbst ist da.
Genauso überrascht bin ich, dass nächste Woche schon das letzte Quartal beginnt. 😆
Der Wechsel vom Sommer zum Herbst hat eine besondere Stimmung. Selbst wenn du keine Kinder hast, die Kastanien sammeln und Herbstlieder singen, verarbeitet dein Nervensystem die subtilen Veränderungen: Die Nächte werden länger, die Tage kürzer. Die Energie des Sommers lässt nach.
Oft beginnen wir, intuitiv auf das Jahr zurück zu blicken: Wie weit bin ich gekommen? Was habe ich erreicht – und was habe ich noch vor mir?
Inhaltsverzeichnis
Den eigenen Takt finden: Zwischen Tatendrang und Loslassen
Viele Selbstständige machen in diesen Tagen die Planung für das letzte Quartal und spüren, dass die Vorbereitung für das letzte Jahresviertel andere Gefühle hervorruft als die anderen Quartale.
Dass jetzt ein großer Teil des Jahres hinter uns liegt, kann Stolz und Erleichterung auslösen oder Selbstzweifel und Enttäuschung – manchmal auch beides gleichzeitig.
Vielleicht bist du froh, dass ein intensives Jahr zu Ende geht und etwas mehr Ruhe einkehrt.
Vielleicht steigt in diesen Wochen ein innerer Druck, noch mehr den letzten Monaten rauszuholen.
Vielleicht wird der Wunsch dringender, Dinge zu verändern, die für dich nicht gut funktionieren.
Wenn wir uns diese Gedanken nicht bewusst wahrnehmen, können sie ein diffuses Unbehagen auslösen.
Was, wenn diese innere Unruhe kein Problem ist, sondern eine Einladung?
Diese innere Unruhe kann unbequem sein. Sie hat mich schon oft genug dazu gebracht, die vierte Quartalsplanung bis Weihnachten aufzuschieben und dann im Januar erleichtert ein neues Kapitel aufzuschlagen. (Und das ist völlig ok – wenn es deine bewusste Entscheidung ist.)
Aber was, wenn diese innere Unruhe kein Problem ist, sondern eine Einladung?
Sie ist ein Signal unseres Körpers: Ja, einerseits zeigt es uns, wo wir uns gerade nicht ganz wohl fühlen. Andererseits hilft uns genau das, klarer zu sehen, unnötigen Ballast loszulassen, die letzten „low hanging fruits“ zu pflücken und Samen für das neue Jahr zu säen.
Genau dafür habe ich in diesem Artikel Reflexionsfragen zusammengestellt, die dir helfen, einen befreienden Fokus zu setzen, und dein Selbstvertrauen zu stärken und deinen eigenen Rhythmus für das letzte Viertel des Jahres zu finden.
Erlaubnis, du selbst zu sein
Falls du sie gebraucht hast:
Hier ist deine Erlaubnis, das letzte Quartal ganz zu deinem eigenen zu machen.
Vielleicht bedeutet das, die Ideen für das kommende Quartal nicht am Schreibtisch herbei zu zwingen, sondern bei einem Spaziergang durch die Herbstluft zu dir kommen zu lassen. Vielleicht bedeutet es, dir zu erlauben, mehr Zeit zum Aus-dem-Fenster-schauen und Tee trinken in deinem Kalender zuzulassen.
Der Herbst erinnert mich jedes Jahr daran, dass es auch anders geht. Während die digitale Welt voll hochdreht mit „Business-Herbst“, der dann direkt in den „Black Friday“ und ins Weihnachtsgeschäft übergeht, ziehen die Bäume jetzt alle Nährstoffe aus den Blättern zurück in die Wurzeln. Sie lassen los, was sie nicht mehr brauchen. Und genau daraus schöpfen sie über den Herbst und Winter neue Kraft für die nächste Wachstumsphase.
Wenn du diese ruhigere Herbst-Energie auch in dir spürst, ist das kein Zeichen der Schwäche.
Kein Baum macht sich Vorwürfe, dass er auch nach 40, 50 oder 100 Jahren immer wieder im Herbst die Blätter verliert oder im Winter nicht blüht.
Genauso müssen wir uns nicht gegen die natürlichen Schwankungen unserer Energie wehren. Stattdessen dürfen wir den leisen Signalen unseres Körpers folgen und sehen, wie sie uns neue Kraft geben.
Wie Mary Oliver so schön sagte: Just let the soft animal of your body love what it loves.
Für mich bedeutet das: Ich mache mir wieder meinen Lieblings-Chai-Tee, freue mich auf den Duft von Zimt, zünde öfter Kerzen an und springe mit meinen Kindern in die großen Pfützen auf dem Weg zur Kita.
Ich nehme mir für die letzten Monate nur noch 3 kleinere, klar umrissene und machbare Projekte vor. Ich plane großzügiger, weil ich davon ausgehe, dass ich in der Erkältungszeit nicht die ganze Zeit Vollgas geben kann und will. Und ich genieße es, dass dadurch mehr Zeit zum Reflektieren und für neue Ideen entsteht.
Gleichzeitig weiß ich: Diese Ideen dürfen bis zum neuen Jahr reifen und müssen noch nicht perfekt sein. Genau das lockt sie hervor!
Wenn ich eins gelernt habe, dann dass Ruhepausen keine Zeitverschwendung sind, sondern eine genau das, was den sprichwörtlichen Boden meiner Arbeit fruchtbar macht für alles, was noch kommt.
Wie kann das vierte Quartal für dich aussehen, damit du es genießen und das Jahr mit einem guten Gefühl abschließen kannst?
Reflexionsfragen
Die folgenden Fragen helfen dir, deinen eigenen Fokus zu finden und das Jahr mit einem guten Gefühl zum Ende zu bringen.
Du kannst alle Fragen der Reihe nach beantworten, oder dir ein paar herauspicken, die dich heute besonders ansprechen.
Fragen, die dich stärken 💗
- Wenn ich auf die letzten Monate zurück blicke: Worauf bin ich stolz?
- Was hat mir an diesem Jahr bisher gut gefallen, mir besonders viel Spaß gemacht oder mir Kraft gegeben?
- In welcher Hinsicht bin ich dieses Jahr als Person gewachsen?
- Welche Chancen habe ich genutzt?
- Welche Ziele habe ich bereits (fast) erreicht?
- Wofür bin ich (mir selbst) dankbar?
Fragen zum Loslassen 🍂
- Welche Dinge haben dieses Jahr für mich nicht gut funktioniert?
Was darf beim nächsten Mal / im nächsten Jahr anders werden? - Welchen inneren Ballast möchte ich loslassen, abschütteln wie Blätter, und sie nicht mit in den Winter nehmen?
- Welche meiner Ziele sind noch offen?
- Welche davon fühlen sich für mich unterstützend und hoffnungsvoll an, und welche lösen eher Druck aus?
- Welche möchte ich beibehalten, welche möchte ich loslassen oder umformulieren?
- Welche Gedanken und Muster möchte ich loslassen, um Raum zu schaffen für neues oder für innere Ruhe?
Fragen, die neue Samen säen 🌰
- Welche Ziele, Intentionen oder Gedanken möchte ich wie einen Samen säen, der im im neuen Jahr aufgehen darf?
- Welche kleinen Schritte kann ich dieses Jahr noch gehen, um diesen Zielen näher zu kommen?
- Welche Aufgaben kosten mich wenig Kraft, aber bringen mich näher an meine Wünsche und Ziele?
- Was gibt mir Kraft, macht mir Spaß oder bringt mir positive Energie?
- Wie kann ich diese Dinge in meinen Tag, meine Woche oder meinen Monat einfließen lassen?
Fragen für innere Ruhe und Flow 🌟
- Worauf freue ich mich in den kommenden Monaten?
- Wo erlaube ich mir in Zukunft, „nein“ zu sagen?
- Worauf möchte ich meine Energie wirklich richten, was mache ich zur Priorität?
- Kann ich auch das Runterschalten, Zu-Ende-Bringen, Reflektieren und Ruhen als fruchtbaren, gewinnbringenden Zustand zu betrachten?
- Wo bin ich vielleicht zu streng mit mir, und könnte freundlicher sein?
- Was kann mir helfen, gesund und zuversichtlich durch die dunklere Jahreszeit zu kommen?
Ich bin gespannt, was du entdeckst und wünsche dir viel Leichtigkeit beim Umsetzen deiner Impulse.