Die Nächte sind lang, die Tage kurz: Der Winter lädt uns ein, uns zurück zu ziehen und den Blick nach innen zu richten. In diesem Artikel findest du 12 Reflexionsfragen für die Zeit zwischen den Jahren. Du kannst sie nutzen, um innerlich loszulassen, aufzutanken und mit einem guten Gefühl ins neue Jahr zu starten.
Falls du dieses Jahr mit gemischten Gefühlen abschließt, teile ich vorab noch einige Gedanken, die mich sehr berührt haben.
Überwintern
Wenn der Frost kommt, muss ich an ein Buch denken, das mich tief beeindruckt hat. Katherine Mays Wintering (auf Deutsch: Überwintern ). Sie schreibt darin:
„Wir können uns unsere Winterphasen nicht aussuchen. Aber wie wir überwintern, schon. Wir stellen uns das Leben immer so gerne als einen wunderbaren, endlosen Sommer vor und glauben, wir hätten als Mensch versagt, wenn es das nicht ist. (…) Wir werden nicht dazu erzogen, unsere persönlichen Winterperioden als solche zu erkennen, geschweige denn, ihre Notwendigkeit anzuerkennen. (…) So haben wir es geschafft, aus einem völlig normalen Vorgang ein großes Geheimnis zu machen. (…) Denn Winter- und Ruhephasen bescheren uns einige der wichtigsten und einsichtsvollsten Momente überhaupt: Menschen, die solche Phasen durchlebt haben, gehen weiser aus ihnen hervor.“

12 Reflexionsfragen zum Winter und Jahreswechsel
Nimm dir Zeit mit diesen Fragen. Vielleicht möchtest du sie über mehrere Tage verteilt reflektieren, in dein Journal schreiben oder mit jemandem besprechen, dem du vertraust. Es gibt keine „richtigen“ Antworten.
Du kannst du diese Fragen auch als Aufhänger nehmen, um dir selbst einen Brief von deiner liebevollsten inneren Stimme zu schreiben.
Loslassen und Annehmen
- Welche Erwartungen darf ich loslassen, um das anzunehmen, was gerade ist – auch wenn es weder besonders beeindruckend noch produktiv erscheint?
Nimm dir einen Moment, um zu spüren: Wo in deinem Körper sitzt der Druck, dass die Dinge „mehr“ sein müssten? Welcher Teil von dir hält daran fest? - Mit welchem Gefühl der Sehnsucht möchte ich Frieden schließen, um diesen Winter wirklich überwintern zu können?
Gibt es einen inneren Anteil, der sich nach etwas sehnt, das gerade nicht verfügbar ist? Was würde dieser Anteil brauchen, um sich gesehen zu fühlen? - Was in meinem Leben fühlt sich gerade wie Winter an – und was, wenn das völlig in Ordnung wäre?
Welche Stimme in mir verurteilt diese winterliche Phase? Und welche Stimme könnte sie mit Mitgefühl betrachten?
Was wäre, wenn diese Winterphase ein Moment ist, in dem du Kraft sammelst für den kommenden Frühling?
Was mir jetzt guttut
- Wenn ich mich von allen „sollte“-Gedanken befreie: Was würde mir in diesem Winter wirklich guttun? Was ist schon da, wofür ich wirklich dankbar bin?
Lass verschiedene innere Anteile zu Wort kommen. Vielleicht antworten sie unterschiedlich – und das ist völlig okay. - Welche kleinen, echten Momente möchte ich in den kommenden Wochen bewusst erleben und genießen?
Was braucht mein Nervensystem gerade, um sich sicher und genährt zu fühlen? - Wie leicht oder schwer fällt es mir, Ruhe und Winterzeiten auszuhalten?
Gibt es einen Teil von dir, der bei Stille unruhig wird? Was befürchtet er, wenn es ruhig wird?
Innere Anteile und innere Weisheit
- Welche inneren Anteile melden sich besonders laut, wenn es um mich herum ruhig wird?
Sind es ängstliche Anteile? Ungeduldige? Kritische? Möchte ich ihnen bewusst Raum geben – oder braucht es erst einmal Abstand und Selbstmitgefühl? - Welche meiner inneren Anteile prägen die Erwartungen und Vorsätze für das nächste Jahr?
Ist es ein ehrgeiziger Teil? Ein perfektionistischer? Ein ängstlicher? Möchte ich wirklich, dass diese Anteile den Ton angeben – oder gibt es eine tiefere Stimme in mir, die ich hören möchte? - Was brauche ich, um mich mit meiner inneren Weisheit zu verbinden – mit dem, was jenseits meiner geschäftigen Anteile liegt?
Welche Bedingungen schaffen Raum für mein tieferes Selbst, für die ruhige, weise Stimme in mir?
Das neue Jahr gestalten
- Wenn ich an den Start ins neue Jahr denke: Welche meiner inneren Anteile brauchen besondere Aufmerksamkeit, damit alle gut ins neue Jahr kommen können?
Gibt es einen Teil, der sich übergangen fühlt? Einen, der erschöpft ist? Einen, der Angst hat? Worauf freut sich meine innere Familie im neuen Jahr? - Was würde ein guter, nährender Start ins neue Jahr für mich bedeuten – jenseits von großen Zielen und Optimierungsplänen?
Was würde mich wirklich unterstützen? Welche Art von Übergang bräuchte ich? - Wenn ich rückblickend auf diesen Winter schaue: Was möchte ich darüber sagen können, wie ich überwintert habe?
Welche Qualität möchte ich in dieser Zeit kultivieren? Mitgefühl? Geduld? Vertrauen? Mut zur Verletzlichkeit?
Ich wünsche dir viele erfüllende Momente mit diesen Fragen. Wenn du deine Erkenntnisse mit mir teilen möchtest, freue ich mich, von dir zu hören!
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