Letzte Woche schaut ich mir ein Marketing-Webinar einer recht bekannten Online-Persönlichkeit an. Es wirkte zuerst alles ganz harmlos. (War es allerdings nicht – mehr dazu bald in einem eigenen Blogartikel über manipulatives Marketing).
Noch bevor mein Verstand das erkannte reagierte der tausendmal klügere Teil von mir: Mein Körper.
Heute nehme ich euch mit durch persönliche Erfahrung, wie es ist, 20 Jahre alte Selbstzweifel zu heilen.
In nur zehn Tagen. Und zeige dir, was du daraus für dich mitnehmen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Mehr als Gedanken: Selbstzweifel spürst du im ganzen Körper
Letzte Woche saß ich also im besagten Marketing-Webinar des überraschend harmlos aussehenden Online-Gurus.
Und noch bevor mein Verstand all die Muster erkannte, die ich kürzlich im Newsletter geteilt habe, reagierte der tausendmal klügere Teil von mir: Mein Körper.
Ich spürte wie meine Schultern hart wurden. Eine Enge auf der Brust, nicht dramatisch, aber da. Ein Kloßgefühl im Hals.
Wie ist das bei dir? Wie meldet sich dein Körper, bevor dein Verstand reagiert?
Das Problem war nur: Nachdem ich das Webinar längst verlassen hatte, kamen die Symptome wieder.
Tagelang.
Beim Spazierengehen, beim Beschriften der Schulsachen für meine Kinder. Beim Versuch, den Emails zu schreiben. Immer wieder klopfte mein Nervensystem bei mir an. Und jedes Mal nahm ich mir einen kurzen Moment Zeit, um meinem Nervensystem zu zeigen, dass es sicher ist:
Durch sanfte Berührungen, Atemübungen und andere kleine Routinen.
So konnte ich mich immer wieder regulieren und beruhigen.
Trotzdem kamen die Empfindungen immer wieder zurück.
Das kann nervig sein. Manchmal glauben wir, dass unsere Regulation eben „einfach nichts bringt“.
Das Gegenteil ist der Fall:
Mit jeder sanften Reaktion auf die Unruhe unseres Nervensystems schaffen wir mehr Sicherheit, mehr Vertrauen. Bis unser Nervensystem sich sicher, unterstützt und bereit dafür fühlt, die Botschaft ins Bewusstsein vor zu lassen.
Wir erarbeiten uns das Vertrauen und die Kapazität, das zu hören, was wir bisher vor uns selbst versteckt haben. Unseren blinden Fleck zu sehen.
Wenn das verborgene Muster plötzlich sichtbar wird
Der Moment, als ich bereit war, zuzuhören, war ganz unscheinbar. Beim Wäsche-Aufhängen klopfte das Gefühl wieder an. Und plötzlich sah ich den roten Faden, der über 20 Jahre zurückging.
Ich sah vor meinem inneren Auge all die Momente in denen ich meine Intuition, mein Bauchgefühl, mein Wissen und meine kritischen Fragen unterdrückt habe, weil ich dachte, dass jemand anderes, jemand mit mehr Autorität, die Formel für meinen Erfolg und für meine Sicherheit im Leben für mich hätte.
Die Momente, in denen ich meine Träume nicht ausgesprochen habe, weil ich selbst nicht dran glauben konnte, dass ich sie erreiche.
All die Momente, in denen ich mich selbst im Stich gelassen habe, um einem glänzenden Versprechen zu folgen.
Und all die Momente, in denen diese Versprechen nicht erfüllt wurden.
Plötzlich wurde mir klar, dass meine harten Schultern und die zugeschnürte Kehle ein Schutzpanzer waren, den mein Nervensystem sich über die Jahre angelegt hat: Um mich vor kleinen und großen Enttäuschungen zu schützen.
Und ich verstand, dass ich genau dieses Muster brauche: Jedes Mal, wenn ich meine eigenen Weisheit ignoriere, weil jemand anders eine verführerisch einfache Erfolgsformel für mich haben könnte. Die ich nehmen und mich endlich sicher fühlen könnte.
Wie Liz Gilbert es beschreibt: I gave all my power away and hoped they would give me little bit of it back.
Mein Körper, dieses schlaue Wunderwerk, drückte nicht nur auf die Bremse.
Er half mir zu sehen, auf welche Art ich mich selbst in die Irre führe:
Ich spürte ganz deutlich, wie viel Kraft es mich kostet,
- wenn ich mich unbewusst mit Menschen vergleiche, mit denen ich eigentlich nicht mal tauschen möchte.
- Wenn ich meine eigene Stimme unterdrücke, um es zu machen, wie „alle anderen“, die scheinbar mehr wissen als ich.
- Die Enttäuschung, Verunsicherung und Selbstzweifel, wenn ich mich kleiner mache, als ich bin.
- Wenn ich mich über mich selbst ärgere, weil ich ja eigentlich weiß, was ich will und was wirklich zu mir passt. Und das wieder in Zweifel gezogen habe.
6 Zeichen, dass deine Selbstzweifel ihre Macht verlieren:
Ich wünschte, ich könnte jetzt schreiben, dass danach eine große kathartische Wende kam, große Emotionen, eine innere Reinigung. Das wäre ein toller Spannungsbogen für diese Mail.
So ist es aber meistens nicht. Stattdessen passierten die wirklich wichtigen Dinge, die bei echter Veränderung ablaufen. Und die wir übersehen, wenn wir auf den „big bang“ warten:
- Ich spürte eine tiefe, tiefe Dankbarkeit für mein Nervensystem. Für all die Arten, wie es mich schon seit klein auf beschützt. Ein paar Tränen der Dankbarkeit in den Augen.
1. Zeichen Du wirst freundlicher zu dir selbst. - Die Frage, ob es nicht doch eine Abkürzung gibt, jemanden, der mir einfach sagt, was ich tun soll und dann klappt das easy mit der Selbstständigkeit, verlor auf einmal jeglichen Reiz.
2. Zeichen: Was du vorher getan hast, um Selbstzweifel zu kompensieren, zieht viel weniger Aufmerksamkeit von dir ab. - Genau das machte innerlich die Tür auf: Plötzlich wusste ich genau, was ich als Nächstes schreiben, anbieten und tun möchte. In dem Moment war die Idee für meinen nächsten Workshop geboren.
3. Zeichen: Du bekommst neue Motivation, Ideen und Perspektiven, die sich ganz nach dir anfühlen, dir Energie geben und dich begeistern. - Ich ging wieder früh ins Bett – nachdem ich vor über die letzten Tage in ein altes Muster verfallen war und bis nachts um elf auf meinem Handy rumgescrollt hatte.
4. Zeichen: Dein Verhalten beginnt sich langsam zu verändern und du bist öfter stolz auf dich. - Kurz darauf kam ich in Kontakt mit einer Unternehmerin, bei der ich ein komplettes Full Body Yes spürte. Sie arbeitet ohne Manipulation, ohne Druck, dafür mit einem tiefen Vertrauen darauf, dass wir genau spüren, was der nächste richtige Schritt für uns ist. Der Austausch mit ihr war für mich 1000 mal wertvoller als jede Erfolgsformel.
5. Zeichen: Du siehst viel klarer, was für dich wirklich relevant ist und dir gut tut. Wenn unser Nervensystem sich beruhigt, öffnet sich der Blick – wortwörtlich. - Dein Körper reagiert auf frühere Trigger nicht länger mit Stress – vielleicht reagiert er darauf einfach gar nicht mehr:
Wie es aussieht, wenn Selbstzweifel wirklich geheilt sind.
Oder: Die letzte Person, die du in der Sauna treffen möchtest
Ich wohne inzwischen seit 6 Jahren wieder in der Nähe des Orts, an dem ich damals in eine sektenartige Gemeinschaft gerutscht bin.
In dieser Zeit habe ich einige Dinge verinnerlicht: Dass Frauen besser ruhig und unscheinbar sein sollten. Dass es nicht sicher ist, eine kritische Meinung zu vertreten. Aus der Masse hervor zu stechen, aufzufallen.
Dass es nicht in Ordnung ist, Geld verdienen und unabhängig sein zu wollen. Dass ich alleine meinen Weg nicht finde, dass ich jemanden brauche, der mir sagt, wie es geht.
Kennst du solche Sätze auch? Diese Dinge waren in meinem Kontext besonders extrem – und trotzdem sind das Sätze, die besonders Frauen in unserer Gesellschaft unbewusst vermittelt werden. Nur eben subtiler und deshalb oft schwerer zu erkennen.
Es gibt immer noch Plätze, die ich lieber meide. Als ich einmal dachte, jemanden aus der „Gemeinschaft“ auf der Straße zu sehen, schlug mein Herz bis zum Hals, und ich verschwand schnell in einem Geschäft.
Seit Jahren habe ich niemanden mehr getroffen. Bis letzte Woche!
Manchmal schenkt uns das Leben einfach genau die Momente, die wir brauchen.
Du ahnst es: Ich war in der Sauna. Es war so gut wie nichts los, total entspannt. Und plötzlich kam jemand durch die Tür. Ich erkannte das Gesicht sofort aus der Zeit damals. Noch vor kurzem wäre diese Szene mein absoluter Albtraum gewesen, aber heute blieb mein Körper vollkommen entspannt. Ich musste dafür nichts tun, keine Atemübung, kein Umformulieren von Gedanken.
Die ganze Spannung, die Wut, der Impuls, diesem Mensch sofort aus dem Weg zu gehen, war einfach weg.
Durch mein sanftes Arbeiten über die letzten zehn Tage hatte ich auch noch die letzten Trigger aus dieser Zeit integriert und gelöst.
Ich nahm mein Handtuch und ging raus, ohne weiter über diese Person nachzudenken. Bis mir aufging, dass das ein tolles Beispiel für intergrierte Trigger ist. Waren die Gurus doch noch für etwas gut 😂
Echte Heilung muss nicht dramatisch sein.
Sie besteht oft vor allem darin, uns selbst und unseren Körper endlich ernst zu nehmen.
(Lies das gerne ein paar Mal hintereinander.)
Vielleicht merkst du es daran, dass du über manche Dinge einfach nicht mehr nachdenkst.
Vielleicht merkst du es genau darum auch erstmal gar nicht – bis dich jemand daran erinnert, wie unangenehm genau diese Situation früher für dich war.
Vielleicht staunst du nur kurz, dass du mit mehr Leichtigkeit Projekte angehst, die früher voller Trigger waren: Die Steuererklärung, dein Marketing, deinen eigenen Blog oder sogar ein neues Buch…
Es sind oft die kleinen Dinge, die wir regelmäßig tun, die einen echten Unterschied ausmachen: (Genau wie in der Selbstständigkeit.)
Aber so lange wir Selbstzweifel nur beiseite schieben oder unser innerer Antreiber einfach trotzdem auf Vollgas drückt, klopft unser Nervensystem wieder und wieder an. Bis wir ihm helfen, sich wirklich sicher zu fühlen.
Genau diese kleinen, wichtigen und heilsamen Schritte gehe ich im Workshop „Durchatmen statt Druck und Selbstzweifel“ mit dir durch: Für dein eigenes Thema, und deine eigenen Zweifel und Fragen.
In kleiner Gruppe, im sicheren Rahmen.
Der Workshop ist als echte Starthilfe für dich gedacht, mit sanften, effektiven Techniken, die du immer und immer wieder für dich nutzen kannst:
- Wie du die Sprache deines Körpers & Nervensystems verstehst
- Was du tun kannst, um in kurzer Zeit innere Blockaden zu lösen und dich sicherer und freier zu fühlen
- Welche Strategien langfristig wirken, um echtes Selbst-Vertrauen aufzubauen, zu spüren und auszustrahlen
- Woran du genau merkst, dass es funktioniert
- Und wie du sanft auf die inneren Anteile von dir eingehst, die noch Ängste oder alte Verletzungen ablegen müssen, bevor sie bereit sind, mutig nach vorne zu gehen.
Damit hast du eine innere Landkarte, die du für dich immer und immer wieder nutzen kannst.
Die Übungen und Journaling-Fragen aus dem Workshop bekommst du hinterher per Mail als kleines Workbook, sodass du sie noch lange für dich nutzen kannst.
Wenn du dazu mehr erfahren möchtest, habe ich hier alles für dich zusammengefasst.
Ich freue mich, wenn du dabei bist!
Dieser Artikel erschien zuerst in meinem Newsletter.
Jeden Freitag verschicke ich liebevolle Care-Pakete für eine Extraportion Selbstfürsorge im Alltag.
Möchtest du auch dabei sein?