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Der Schlüssel zur Leichtigkeit

Fehlt dir die Leichtigkeit?

Viele empathische Menschen haben das Gefühl, dass Erfüllung, innere Ruhe und ausreichende Energie immer irgendwie knapp außerhalb ihrer Reichweite liegen. Es ist, als ob sie vor einer verschlossenen Tür stehen – und egal, was sie unternehmen, um diese Tür zu öffnen, es kostet nur noch mehr Kraft.

Diese Tür hat ein einzigartiges Schloss. Und einen einzigartigen, passenden Schlüssel. Mit dem Schlüssel geht die Tür überraschend leicht auf.

Das Problem ist: wir haben keine Ahnung, was in unserem Leben dieser Schlüssel ist, und was das Schloss!

Wir bekommen beigebracht, dass wir alle Probleme mit dem Verstand lösen können. Also machen wir uns endlos Gedanken, wägen alles sorgfältig ab, fällen vorausschauende Entscheidungen: Doch die Tür zur Leichtigkeit und zum Flow bleibt verschlossen. Oft schlagen die Gedanken stattdessen in Sorgen und Selbstkritik um, die uns noch mehr Kraft kosten.

Wir bekommen beigebracht, freundlich und hilfsbereit zu sein. Mit unserer Empathie fällt uns das leicht, wir spüren instinktiv, was Menschen fühlen und brauchen. Wir merken, wir haben da einen Schlüssel! Wir öffnen die Herzen der Menschen um uns herum mit unserem Einfühlungsvermögen. Aber wir finden immer noch keinen Zugang zu unserer eigenen Power und Erfüllung.

Wann fühlst du dich lebendig?

Wenn wir Glück haben, kommt irgendwann ein Moment, in dem wir unsere Gedanken und die Menschen um uns herum einfach mal vergessen… und ganz wir selbst sind. Hast du das schon mal gespürt? Wann war das? 

Ich habe solche Momente manchmal, wenn ich in der Natur bin. Wenn ich jetzt im Frühling sehe, wie alles blüht und das frische Grün leuchtet. Wenn morgens im Nebel alles um mich herum ganz gedämpft und ruhig wird. Wenn ich beim Laufen merke, dass mein Atem tiefer geht. Wenn ich beim Radfahren die Kraft in meinem Körper spüre. Oder beim Schwimmen merke, wie das Wasser mich erfrischt und trägt. Wenn ich die ersten Sonnenstrahlen auf meiner Haut spüre und den Geruch von Sonnencreme rieche. Wenn ich mit Freunden lache, bis mir der Bauch weh tut. Wenn ich… die Welt mit meinen fünf Sinnen wahrnehme. Mit meinem KÖRPER.

Für andere ist es Kunst, oder Musik, die ihren Körper lebendig machen und ihre Gedanken zur Ruhe bringen. Für meine Kinder ist es, wenn sie ganz ins Spiel vertieft sind.

Was, wenn dieser Körper das Schloss zur Leichtigkeit ist? Wenn du deine Einfühlung auf deinen Körper richtest, und darauf, was deine fünf Sinne dir sagen? Was sich gut anfühlt?

Aber…

Wir haben oft eine Menge unangenehme Gedanken darüber, das zu tun, was sich einfach nur gut anfühlt. Dass wir faul wären, unproduktiv, egoistisch, kindisch… 

Was würdest du tun, wenn es keinerlei negative Konsequenzen hätte? Einfach nur, um dich einen Moment gut zu fühlen? Musik anmachen und tanzen? Raus in die Sonne? Deinen Körper bewegen, bis dir die Puste ausgeht? So lange schlafen, wie DU willst, ohne Wecker und ohne Pflichten?

Wenn du deinen Körper und deine Empathie zusammen bringst, kommt irgendwann der Moment, in dem es innerlich klick macht, und sich eine Tür öffnet. Und ein frischer Wind in dich hinein weht, der dich belebt und deine Kraft zurück bringt. 

Wenn du dir voller Mitgefühl erlaubst, zu wollen was du wirklich willst, anstatt es dir wieder und wieder auszureden, verschiebt sich etwas. Wir bekommen nach und nach das Gefühl dafür zurück, was sich für uns natürlich an fühlt – und wozu wir uns mit teils sehr perfiden Geschichten und Überzeugungen zwingen, obwohl es uns weder nützt noch gut tut.

Wenn du lernst, deinen fünf Sinnen wieder zu vertrauen, werden sie dir erstaunliches möglich machen: Ganz deutlich zu spüren, ob du Ja oder Nein sagen möchtest. 

Du spürst, was du gerne essen möchtest. Wann du müde bist. Welche Menschen dir gut tun. Was dich erfüllt, selbst wenn der Weg dahin noch nicht klar ist. Was dich anzieht und fasziniert, selbst wenn es dem Rest der Welt nichts sagt. Wie sich deine Wohnung besser anfühlen könnte.

Sie werden dir Zeichen geben und mit deiner einmaligen Wahrnehmungsgabe hast du die Fähigkeit, diese Zeichen extrem gut zu lesen. 

Kannst du dir vorstellen, was dann möglich wäre? Welche neuen Wege und Möglichkeiten du finden könntest? Kannst du es dir erlauben?


Was, wenn das Leben, das du dir ersehnst, doch in Reichweite ist?

Wildgänse

Du musst nicht brav sein.
Du musst nicht auf deinen Knien
Hundert Meilen durch die Wüste rutschen und bereuen. 
Du musst nur das sanfte Tier deines Körpers
Lieben lassen, was es liebt.

Erzähl mir von Verzweiflung, von deiner 
Und ich erzähl dir von meiner. 

Gleichzeitig dreht sich die Erde weiter.

Gleichzeitig
ziehen die Sonne und die klaren Kiesel des Regens über die Landschaften, 
Über die Steppen und die tiefen Wälder,
Die Berge und die Flüsse.

Gleichzeitig ziehen die Wildgänse, 
Hoch in der klaren blauen Luft, 
Wieder Richtung Heimat.

Wer du auch bist, ganz gleich wie einsam:
Die Welt bietet sich deinem Inneren an,
Ruft dich, wie die Wildgänse, rau und erregend – 
Verkündet wieder und wieder deinen Platz
In der Familie des Lebens.

Mary Oliver
Deutsch von Martin Bonensteffen

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