Ein Perspektivwechsel für mehr Mut, Spaß und Kreativität
Weißt du, wer in meinem Leben als Erstes die Flucht ergreift, wenn es stressig wird?
Mein Humor.
Business-Strategien, Steuern, Jahresplanung – je tiefer ich in diese „kopflastigen“ Bereiche meiner Selbstständigkeit eintauche, desto ernster werde ich. Die Prägung, dass „Arbeit eine ernsthafte Angelegenheit“ ist, bei der man keine Fehler machen darf, sitzt tiefer als mir oft lieb ist.
Und wenn dann Zeitdruck oder Frust dazukommen? Dann wird meine Stimmung wirklich zum Flüchten.
Genau dann bräuchte ich ihn am meisten: meinen inneren Schelm, meinen Trickster.
Trickster Energy – warum du sie brauchst
Trickster Energy ist diese ungezähmte, schelmische Kraft, die dich daran erinnert, dass das Leben ein Spiel sein darf. Der Trickster in dir lacht über übertriebene Ernsthaftigkeit.
Er verdreht die Augen, wenn die Perfektionistin und die Buchhalterin im meinem inneren Team wieder Druck machen. Wenn meine innere Feministin vor Wut raucht, weil SCHON WIEDER spontan die Kinderbetreuung wegfällt – und die „perfekte Mutter“ darauf besteht, alles stets geduldig und verständnisvoll zu schultern.
Er flüstert dir mit einem Kichern zu: „Geht das nicht auch anders?“
In der Mythologie wird der Trickster oft als 🦊 schlauer Fuchs, 🐺 gerissener Koyote oder 🐵 frecher Affe dargestellt. Er spielt nicht nach den Regeln der heiligen Ernsthaftigkeit – sondern macht, was er will, clever und mit einem Lachen. Autorin Elizabeth Gilbert beschreibt den Trickster als das Gegenteil zur inneren Märtyrerin, die sich an alle Regeln hält und für andere aufopfert, während sie insgeheim die Menschen um sich herum verurteilt.
Der innere Schelm sorgt für frischen Wind, erforscht Möglichkeiten, die andere Anteile sich nicht trauen, auch nur zu erwägen, und bringt damit eine ganz neue Kreativität in festgefahrene Situationen.
Dein Trickster hilft dir am meisten, wenn die anderen Anteile zu brav oder zu pessimistisch sind, um einen inspirierten, lebensbejahenden und kreativen Weg raus aus dem Druck zu finden!
Darum ist er einer meiner Lieblings-Komplizen im Coaching.
So lebe ich meinen inneren Trickster aus
In meiner inneren Familie gibt es auch ein paar Trickster: Das Neinhorn 🦄 hilft mir, frei und frech Nein zu sagen, wenn mein Kopf noch überlegt, ob ich „alles richtig gemacht habe“.
Mein innerer Rebell erinnert mich an die Geschichte von Old Survivor, der überlebte, indem er nach außen komplett unnütz aussah – und fordert mich heraus, öfter mal zu hinterfragen, an welchen Stellen ich meine Energie verschwende.
Oder ich spiele „Faultier in geheimer Mission“ (findest du im Ebook). Ich wähle eine Stunde oder einen Tag und mache einfach alles so langsam wie möglich.
Aus purer Neugier: Bekommt das überhaupt jemand mit?
Oder ist der Druck, immer schnell und produktiv zu sein, nur in meinem Kopf?
Mein großes Trickster-Vorbild ist Tricia Hersey. Die selbsternannte Nap-Bishop („Bischöfin der Nickerchen“) hat dieses ansteckende, komplizenhafte Kichern 🤭:
Ich muss so lachen, wenn sie erzählt, wie sie von Firmen gebucht wird, um für die Mitarbeiter Seminare zur Burnout-Prävention zu halten – und ihnen nach einer Entspannungsübung erklärt, wie sie sich gegen die ausbeuterischen Geschäftspraktiken ihrer Vorgesetzten wehren können. (zB. Hier: Tricia Hersey im Interview mit Glennon Doyle).
Mein Trickster zieht den Hut!
Mein beruflicher Trickster-Move ist, mich an meine tieferen Werte zu erinnern.
Es ist nicht mein Lebensziel, ein schnödes Business mit stabilen Zahlen zu führen. Es geht auch nicht darum, immer nur anderen zu dienen. (Da ist mein Trickster schon tief und fest eingeschlafen 😴).
Nein, inspiriert von Martha Beck betrachte ich mein Coaching eher als eine Art Coverstory:
Nach außen coache ich selbstständige Frauen, ihre Selbstzweifel sanft aufzulösen und in ihrem Business aufzublühen. Ich bin eine gut ausgebildete Psychologin und arbeite mit fundierten Methoden.
Aber wenn es dann los geht, passiert so viel mehr: Die KlientInnen kommen durch das Coaching in Berührung mit ihrer Stärke, ihrer Lebensfreude, sprudelndem Selbstvertrauen – ihrer eigenen Trickster-Energie!
Der Ripple-Effekt steckt auch die an, mit denen sie leben und arbeiten. So wird gleich eine ganze Reihe von Menschen etwas weniger anfällig für toxischen Kapitalismus, Stress und people pleasing: Nimm das, Patriarchat! 🐒😆
Was ist dein Trickster-Move?
Und du? Wann hat dein innerer Schelm das letzte Mal für dich übernommen?
Was könnte heute ein ungewöhnlicher, unerwarteter, vielleicht sogar unerhörter Trickster-Move sein – einer, der dich zum Kichern bringt?
Was auch immer du wählst – mach es mit einem Grinsen.
Und falls dir dabei jemand einfällt, der diese Trickster-Erinnerung gerade dringend braucht: Schick ihr diesen Blogartikel! Denn Trickster Energy ist ansteckend. 😉
Dieser Artikel erschien zuerst in meinem Newsletter.
Jeden Freitag verschicke ich liebevolle Care-Pakete für eine Extraportion Selbstfürsorge im Alltag.
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